Meine Geschichte mit der Hochsensibilität
Ein Blick in meine Vergangenheit ruft Erinnerungen wach von häufig gehörten Sätzen wie: Du bist so überempfindlich; Du nimmst dir alles zu sehr zu Herzen; Was du immer fühlst; Warum redest/spielst du nicht mit den anderen; …… Was stimmt nicht mit dir?
In mir wurde die Frage nach dem WARUM immer größer. Warum sagen mir Andere, dass ich anders bin? Warum fühle ich etwas, was andere nicht fühlen und wahrnehmen? Warum sehen sie nicht das, was ich sehe? Warum bin ich so anders als die Anderen?
Meine Wahrnehmungen, Gefühle und Verhalten stimmten scheinbar nicht mit denen der Anderen überein. Irgendwann glaubte ich tatsächlich, dass vielleicht etwas nicht mit mir stimmt. So begann ich mich zurückzuziehen, meine Wahrnehmungen für mich zu behalten, mich in einigen Bereichen „zu verstecken“. Ich wurde ruhiger, zog mich im Inneren zurück und passte mich im Außen, so gut es ging, den Anderen, der Mehrheit an – wollte ich doch dazugehören.
Ein Teil in mir lebte in einer inneren Welt, die für die Anderen unsichtbar blieb. Ich fand eine Verbundenheit mit dem Göttlichen, dem Universum (oder wie auch immer wir es nennen mögen). Diese Welt gab mir Schutz und schenkte mir Vertrauen. Gab mir die Sicherheit, dass am Ende alles gut sein wird, dass es in allem einen Sinn gibt und die Liebe alles trägt.
Doch das Gefühl, „nicht richtig zu sein“, blieb. Ich wechselte häufig meine Arbeitsstellen und kam nicht an. Ging Beziehungen und Freundschaften ein und kam nicht an. Ich geriet durch die vielen Jahre unter einen für mich unerklärlichem Leidensdruck, stand unter innerem Dauerstress, der sich mit vielen körperlichen Reaktionen ausdrückte und mich immer mehr in meiner Handlungsfähigkeit einschränkte.
Es kam wieder zu der Frage: WARUM, und so begab ich mich erneut auf die Suche.
Ich wollte herausfinden, worauf es für ein gelingendes Leben ankommt, wie ich meine tiefe Liebe zum Leben, zu mir und zu den Menschen leben und vermehren kann, wie ich und andere über Belastungen hinwegkommen, wie jeder mit den individuellen Potenzialen, Eigenarten, Besonderheiten, Unterschiedlichkeiten umgehen und eigene Wege in dieser Liebe finden und gehen kann.
Eines Tages traf ich auf die Hochsensibilität und ich war nicht mehr allein.
Durch das Wissen, Erkennen und Annehmen der eigenen Hochsensibilität sah ich gegangene Wege mit anderen Augen und neue Wege taten sich auf. Ich erlebte mich als Entdeckerin meines Selbst, als Gestalterin von dem, was bereits schon immer in mir war. Es entstand eine Klarheit im beruflichen Kontext, ich kam an. Es führte mich zu liebenden Beziehungen und Freundschaften, ich kam an… Mein Leben veränderte sich positiv und führte mich wieder in meine Handlungsfähigkeit, Freude und Liebe.